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Grundlagen & Einführung

Die Kultur des Kaltwasserbads: Das ultimative Cool-Down, das in japanischen Saunen unverzichtbar ist

Eine umfassende Erklärung des Kaltwasserbads, das in der japanischen Saunakultur von Bedeutung ist. Ein vollständiger Leitfaden zu Temperaturunterschieden, Wasserqualität, trinkbarem Kaltwasserbad, der richtigen Art des Eintauchens und einem schrittweisen Ansatz für diejenigen, die Kaltwasserbäder nicht mögen.

Aus der Sauna heraus und ins Kaltwasserbad hinein. In diesem Moment umhüllt das kalte Wasser den ganzen Körper. Die ersten 5 Sekunden sind ein Schock. Nach 10 Sekunden beginnt man sich daran zu gewöhnen, und nach 30 Sekunden wird es angenehm. Und nach dem Kaltwasserbad folgt das Freiluftbad, das die Erfahrung des „totonou“ bringt.

In der japanischen Saunakultur ist das Kaltwasserbad eine der Hauptattraktionen. Sauna, Kaltwasserbad und Freiluftbad – erst wenn diese drei Elemente zusammenkommen, wird das Saunaerlebnis perfekt.

Warum wird in Japan das Kaltwasserbad so geschätzt?

In finnischen Saunen springt man nach der Sauna in einen See oder in den Schnee. Die Nutzung von natürlichem kaltem Wasser variiert je nach Jahreszeit. In japanischen Saunen hingegen gibt es in den Einrichtungen fest installierte Kaltwasserbäder, die mit temperaturkontrolliertem kaltem Wasser das ganze Jahr über das gleiche Erlebnis bieten.

In Japan gibt es seit langem die Kultur des „Wechselbads“, bei dem man abwechselnd in heiße Quellen und kaltes Wasser eintaucht. Auch die Sauna hat sich mit dieser Kultur vermischt. Außerdem befinden sich japanische Saunen oft in städtischen Gebäuden, wo es keine natürlichen Seen oder Flüsse gibt, weshalb sich künstliche Kaltwasserbäder entwickelt haben.

Und der japanische Anspruch auf Qualität hat die Temperatur, Wasserqualität und Sauberkeit der Kaltwasserbäder bis zum Äußersten verbessert.

Die Temperatur des Kaltwasserbads: Unterschiede im Empfinden

Wenn man Saunaanlagen im ganzen Land besucht, stellt man fest, dass die Temperatur der Kaltwasserbäder je nach Einrichtung stark variiert. Es ist wichtig, die Unterschiede im Empfinden je nach Temperatur zu verstehen.

Extrem kalt (unter 10℃)

Sehr kalt. Für Fortgeschrittene geeignet. Es bietet den stärksten Reiz und die maximale Gefäßverengung. Allerdings ist es eine Belastung für das Herz, weshalb ein längerer Aufenthalt gefährlich ist. Auch ich habe es mehrmals erlebt, aber länger als 10 Sekunden darin zu bleiben, erforderte eine erhebliche Entschlossenheit.

Kalt (10–14℃)

Ziemlich kalt und erfordert Gewöhnung. Es bietet einen starken Reiz und ermöglicht ein tiefes „totonou“-Erlebnis. Für Sauna-Enthusiasten ist dies der ideale Temperaturbereich. Es ist die Temperatur, die ich am meisten bevorzuge. Die 11,7℃ in der Kobe Sauna und die 14℃ im New Japan Umeda sind Beispiele für berühmte Kaltwasserbäder in diesem Temperaturbereich.

Standard (15–17℃)

Kalt, aber erträglich. Es bietet einen angemessenen Reiz und ist der ausgewogenste Temperaturbereich. Viele Sauna-Enthusiasten halten diese Temperatur für ideal. Man fühlt das „totonou“ am deutlichsten. Wenn man diese Temperatur in einer neuen Einrichtung entdeckt, steigt die Erwartung.

Etwas kalt (18–20℃)

Man spürt die Kälte. Es bietet einen milden Reiz und ist für Anfänger zu empfehlen. Allerdings kann es, wenn man sich an die Sauna gewöhnt hat, etwas unbefriedigend wirken.

Lauwarm (über 21℃)

Nicht sehr kalt. Der Reiz ist schwach und für Sauna-Enthusiasten unbefriedigend. Es ist schade, dass man den durch die Sauna erhitzten Körper nicht richtig abkühlen kann.

Die Wasserqualität des Kaltwasserbads: Warum ist sie wichtig?

Die Wasserqualität beeinflusst die Zufriedenheit mit dem Kaltwasserbad erheblich.

Leitungswasser

Am häufigsten. Es wird mit Chlor desinfiziert und fühlt sich normal an. Es ist nicht schlecht, aber auch nicht besonders beeindruckend.

Grundwasser

Einige Einrichtungen verwenden natürliches Wasser, das aus dem Untergrund gepumpt wird. Die Desinfektion ist minimal, das Wasser fühlt sich weich an und hat eine angenehme Haptik. Es ist deutlich anders als Leitungswasser.

Natürliches Wasser (Quellwasser)

Das Beste vom Besten. Es wird natürliches Quellwasser verwendet, und die Desinfektion ist nahezu nicht vorhanden. Es ist mild und hat eine erstaunlich weiche Haptik. Es gibt keinen Chlorgeruch, und man kann lange darin bleiben.

Der Schock des „trinkbaren Kaltwasserbads“

Einige Saunaanlagen in Japan werben mit einem „trinkbaren Kaltwasserbad“. Sie verwenden natürliches Grundwasser oder Quellwasser und führen nur minimale Behandlungen durch, wobei ständig frisches Wasser zugeführt wird.

Der Schock, als ich zum ersten Mal in ein „trinkbares Kaltwasserbad“ stieg, ist unvergesslich. Es fühlt sich an, als würde man in natürliche Seide gehüllt. Es gibt wenig Reiz auf der Haut, und man kann lange darin bleiben. Und man kann ein tieferes „totonou“-Erlebnis haben.

Das Kaltwasserbad im Spa Alps (Toyama), das mit natürlichem Wasser aus den Nordalpen betrieben wird, war ein wirklich erhabenes Erlebnis. Der wilde Stil, direkt im Kaltwasserbad natürliches Wasser zu trinken, hat eine süchtig machende Wirkung.

Die richtige Art, ein Kaltwasserbad zu nehmen

Immer den Schweiß abwaschen

Vor dem Betreten des Kaltwasserbads immer den Schweiß abwaschen. Dies ist ein absolutes Muss. Nachdem man die Sauna verlassen hat, sollte man den Schweiß mit einer Dusche oder einem Wasserguss abspülen und den Körper mit den Händen abstreifen.

Warum ist das wichtig? Es ist nicht nur hygienisch und rücksichtsvoll gegenüber anderen, sondern schützt auch die Wasserqualität und hält das Kaltwasserbad sauber. Und es gibt auch einen praktischen Grund: Mit Schweiß auf der Haut kühlt man weniger schnell ab.

Wasser von den herzfernen Körperteilen aus auftragen

Sofort ins Kaltwasserbad zu springen, ist gefährlich. Zuerst Wasser auf die Füße gießen, dann auf die Hände, Arme, Beine und den Körper, um den Körper allmählich an das kalte Wasser zu gewöhnen.

Langsam eintauchen

Die Treppe hinuntergehen oder langsam die Füße eintauchen. Bis zu den Knien eintauchen, dann bis zur Hüfte und schließlich bis zu den Schultern. Hineinspringen ist gefährlich und stört andere.

Still bleiben

Während des Bades still bleiben. Tief und langsam atmen. Die Augen schließen und entspannen.

Die ersten 10 Sekunden sind extrem kalt und ein Schock, aber nach 10–20 Sekunden bildet sich eine dünne Schicht um den Körper. Diese „Wasserschicht“ wirkt als Isolator, und nach 20 Sekunden beginnt man, sich etwas wärmer zu fühlen. Ob man dieses Phänomen versteht oder nicht, kann das Erlebnis im Kaltwasserbad erheblich verändern.

Zur richtigen Zeit aussteigen

Für Anfänger sind 30 Sekunden bis 1 Minute, für Geübte 1 bis 2 Minuten und für Fortgeschrittene 2 bis 3 Minuten als Richtwert geeignet. Wenn man das Gefühl hat, dass der Körper ausreichend abgekühlt ist, sollte man aussteigen, bevor es zu kalt wird. Es ist wichtig, nicht zu lange auszuharren.

Für diejenigen, die Kaltwasserbäder nicht mögen

Viele Menschen mögen keine Kaltwasserbäder. Es ist nicht notwendig, sich zu zwingen, aber es wird empfohlen, es schrittweise zu versuchen.

Zuerst nur die Füße ins Wasser tauchen. Am Rand des Kaltwasserbads sitzen und nur die Unterschenkel ins Wasser tauchen. 1–2 Minuten sind ausreichend.

Dann auf der Treppe des Kaltwasserbads sitzen und bis zur Hüfte eintauchen. 2–3 Minuten.

Wenn man sich daran gewöhnt hat, den ganzen Körper eintauchen, aber nur für 30 Sekunden. Allmählich die Zeit verlängern.

Der Trick ist die Atmung. Tief durchatmen. Durch die Nase einatmen und durch den Mund ausatmen. Wenn man sich auf die Atmung konzentriert, stört die Kälte weniger. Schritt für Schritt, ohne sich zu überfordern, die Zeit bei jedem Versuch ein wenig verlängern.

Die gesundheitlichen Vorteile des Kaltwasserbads

In der Sauna erweitern sich die Blutgefäße, im Kaltwasserbad ziehen sie sich zusammen, und im Freiluftbad erweitern sie sich erneut. Dieses wiederholte Erweitern und Zusammenziehen der Blutgefäße fördert die Durchblutung erheblich.

Außerdem ist die Sauna sympathisch-dominant (aufregend), das Kaltwasserbad ist der Höhepunkt des Sympathikus, und das Freiluftbad wechselt zum Parasympathikus (entspannend). Dieser Wechsel hilft, das Gleichgewicht des autonomen Nervensystems zu regulieren.

Durch den thermischen Reiz wird das Immunsystem aktiviert, und die verbesserte Durchblutung erleichtert die Ausscheidung von Ermüdungsstoffen. Und die Anpassung an kaltes Wasser erhöht die Stressresistenz.

Die Etikette im Kaltwasserbad

Es gibt fünf Grundregeln: Immer den Schweiß abwaschen (am wichtigsten), leise eintreten (nicht hineinspringen), nicht tauchen (den Kopf nicht unter Wasser halten), nicht lange allein beanspruchen und das Wasser nicht verschmutzen.

Lange Haare müssen immer zusammengebunden werden. Es ist nicht akzeptabel, dass Haare im Kaltwasserbad schwimmen. Shampoo-Schaum muss vollständig abgewaschen werden, bevor man das Bad betritt. Dies ist eine Rücksichtnahme gegenüber anderen Nutzern und eine Etikette, die Sauna-Enthusiasten einhalten sollten.

Wie man Einrichtungen mit berühmten Kaltwasserbädern findet

Überprüfen, ob Grundwasser oder natürliches Wasser verwendet wird, ob es ein Durchfluss- oder Kreislaufsystem ist und ob es als „trinkbares Kaltwasserbad“ beworben wird. Die ideale Temperatur liegt bei 15–17℃. Das Wasser sollte klar sein und der Chlorgeruch nicht stark. Auch die Tiefe ist wichtig, je tiefer, desto besser (bis zu den Schultern eintauchbar).

Bewertungsseiten für Saunaspezialisten, Beiträge von Sauna-Enthusiasten in sozialen Netzwerken und Apps wie „Saunaikitai“ sind Informationsquellen.

Das Kaltwasserbad im Winter: Das ultimative Erlebnis

Das Kaltwasserbad im Winter ist etwas Besonderes. Im Sommer beträgt die Temperatur des Kaltwasserbads 18℃, im Winter kann sie auf 14℃ sinken. Bei einer Außentemperatur von 0℃ ist das Kaltwasserbad mit 15℃ tatsächlich wärmer.

Vom Kaltwasserbad im Winter zum kalten Freiluftbad übergehen. Diese Kombination erzeugt das tiefste „totonou“. Eine Saunareise im Winter ist allein für dieses Erlebnis lohnenswert.

Fazit: Das Kaltwasserbad ist ein Schatz der japanischen Saunakultur

Das Kaltwasserbad ist ein unverzichtbares Element in der japanischen Saunakultur. In der Sauna aufwärmen, im Kaltwasserbad abkühlen und im Freiluftbad „totonou“. Diese perfekte Dreierkombination ist das Wesen der japanischen Saunakultur.

Am Anfang mag es beängstigend sein. Es mag zu kalt erscheinen, um hineinzukommen. Aber sobald man die Wohltat des Kaltwasserbads kennt, gibt es kein Zurück mehr.

Ein hochwertiges Kaltwasserbad fühlt sich an, als würde man in natürliche Seide gehüllt. Es ist weich, sanft und bietet eine tiefe Entspannung.

Wenn Sie Japan besuchen, sollten Sie unbedingt ein Kaltwasserbad ausprobieren. Und treten Sie in die Welt des „totonou“ ein.