Nach dem Baden in einem Onsen kann es vorkommen, dass die Fingerspitzen schrumpelig werden. Umgekehrt kann die Haut nach dem Baden auch glatt werden. Woher kommt dieser Unterschied? Die Antwort liegt im osmotischen Druck.
Der osmotische Druck ist ein wissenschaftlicher Indikator, der im Onsen-Analysebericht aufgeführt ist. Doch viele Menschen übersehen ihn. Wenn man den osmotischen Druck versteht, kann man die Wirkung von Onsen besser nachvollziehen.
Was ist osmotischer Druck?
Osmotischer Druck ist die Kraft, mit der Wasser durch eine semipermeable Membran wandert.
Einfacher ausgedrückt, es ist ein Indikator dafür, ob Wasser leicht in den Körper eindringen oder aus ihm austreten kann.
Die Körperflüssigkeiten (wie Blut) des Menschen haben einen bestimmten osmotischen Druck. Je nachdem, ob der osmotische Druck des Onsen dem der Körperflüssigkeiten entspricht, höher oder niedriger ist, ändert sich die Wirkung auf den Körper.
Klassifizierung des osmotischen Drucks von Onsen
Onsen werden nach ihrem osmotischen Druck in drei Kategorien eingeteilt.
Hypotonisch: Osmotischer Druck ist niedriger als der der Körperflüssigkeiten (unter 8g/kg) Isotonisch: Osmotischer Druck ist fast gleich dem der Körperflüssigkeiten (8~10g/kg) Hypertonisch: Osmotischer Druck ist höher als der der Körperflüssigkeiten (über 10g/kg)
Dieses „g/kg“ gibt die Menge der gelösten Stoffe im Onsenwasser pro Kilogramm an.
Hypotonische Onsen
Hypotonische Onsen haben einen niedrigeren osmotischen Druck als die Körperflüssigkeiten. Viele japanische Onsen gehören zu dieser Kategorie.
Merkmale hypotonischer Onsen
Menge der gelösten Stoffe: Unter 8g/kg. Die Inhaltsstoffe sind dünn.
Auswirkungen auf den Körper: Wasser dringt in den Körper ein. Die Haut wird schrumpelig.
Typische Quellqualitäten: Einfache Thermalquellen, einige Hydrogencarbonatquellen.
Was passiert beim Baden in hypotonischen Onsen?
Wenn man lange in hypotonischen Onsen badet, dringt das Wasser des Onsen in die Haut ein. Das Ergebnis ist, dass die Haut schrumpelig wird.
Es ist dasselbe Phänomen wie wenn man lange in der Badewanne bleibt und die Fingerspitzen schrumpelig werden. Dies ist ein Beweis dafür, dass Wasser in die Haut eindringt.
Vorteile hypotonischer Onsen
Feuchtigkeitsversorgung: Da Wasser in die Haut eindringt, ist es wirksam bei trockener Haut.
Leicht absorbierbar: Die Inhaltsstoffe des Onsen dringen leicht in die Haut ein. Es wird eine Schönheitswirkung erwartet.
Weiches Hautgefühl: Da Wasser in die Haut eindringt, fühlt sie sich weich an.
Isotonische Onsen
Isotonische Onsen haben einen osmotischen Druck, der fast dem der Körperflüssigkeiten entspricht. Sie sind am ausgewogensten.
Merkmale isotonischer Onsen
Menge der gelösten Stoffe: 8~10g/kg. Ungefähr so viel wie in den Körperflüssigkeiten.
Auswirkungen auf den Körper: Es gibt kaum Wasserbewegung. Die Belastung der Haut ist gering.
Typische Quellqualitäten: Einige Chloridquellen, Sulfatquellen.
Was passiert beim Baden in isotonischen Onsen?
Beim Baden in isotonischen Onsen wird die Haut nicht schrumpelig. Da es kaum Wasserbewegung gibt, ist die Belastung der Haut gering.
Auch bei längerem Baden ist die Belastung der Haut gering. Es ist der sicherste Onsen, in den man eintauchen kann.
Vorteile isotonischer Onsen
Sanft zur Haut: Da es keine Wasserbewegung gibt, ist die Reizung der Haut minimal.
Langes Baden möglich: Ermüdet nicht leicht. Man kann sich langsam entspannen.
Gute Balance: Da der osmotische Druck dem der Körperflüssigkeiten entspricht, gibt es keine Belastung für den Körper.
Hypertonische Onsen
Hypertonische Onsen haben einen höheren osmotischen Druck als die Körperflüssigkeiten. Sie sind häufig in Onsen mit hoher Konzentration an Inhaltsstoffen zu finden.
Merkmale hypertonischer Onsen
Menge der gelösten Stoffe: Über 10g/kg. Die Inhaltsstoffe sind konzentriert.
Auswirkungen auf den Körper: Wasser wird aus dem Körper gezogen. Die Haut wird glatt.
Typische Quellqualitäten: Chloridquellen, Sulfatquellen, einige Hydrogencarbonatquellen.
Was passiert beim Baden in hypertonischen Onsen?
Beim Baden in hypertonischen Onsen wird Wasser aus dem Körper gezogen. Das Ergebnis ist, dass die Haut glatt wird.
Dies geschieht aufgrund des Prinzips des osmotischen Drucks. Eine hypertonische Flüssigkeit (Onsen) zieht Wasser aus einer hypotonischen Flüssigkeit (Körperflüssigkeit).
Vorteile hypertonischer Onsen
Wärmewirkung: Die Inhaltsstoffe des Onsen haften an der Haut und haben eine hohe Wärmewirkung. Man kühlt nicht leicht aus.
Schönheitseffekt: Alte Hautschuppen lassen sich leicht entfernen. Die Haut wird glatt.
Hohe Konzentration der Inhaltsstoffe: Die Inhaltsstoffe des Onsen sind reichlich vorhanden. Die Wirkung ist hoch.
Vorsichtsmaßnahmen bei hypertonischen Onsen
Da Wasser aus dem Körper gezogen wird, ist bei hypertonischen Onsen Vorsicht vor Dehydration geboten.
Vor und nach dem Baden sollte man ausreichend Wasser trinken. Langes Baden sollte vermieden werden.
Beziehung zwischen osmotischem Druck und Quellqualität
Der osmotische Druck steht in engem Zusammenhang mit der Quellqualität.
Einfache Thermalquellen: Meist hypotonisch. Die Inhaltsstoffe sind dünn.
Chloridquellen: Häufig hypertonisch. Aufgrund des hohen Salzgehalts aus Meerwasser.
Sulfatquellen: Häufig hypertonisch. Aufgrund des reichen Sulfatgehalts.
Hydrogencarbonatquellen: Von hypotonisch bis hypertonisch unterschiedlich.
Schwefelquellen: Meist hypotonisch bis isotonisch.
Auswahl von Onsen basierend auf osmotischem Druck
Durch das Wissen über den osmotischen Druck kann man den passenden Onsen für sich auswählen.
Für trockene Haut: Hypotonische Onsen. Wasser dringt in die Haut ein.
Für empfindliche Haut: Isotonische Onsen. Die Belastung der Haut ist gering.
Für Wärmewirkung: Hypertonische Onsen. Man kühlt nicht leicht aus.
Überprüfung im Onsen-Analysebericht
Der osmotische Druck ist im Onsen-Analysebericht aufgeführt.
Schauen Sie sich die Spalte „Gesamtmenge der gelösten Stoffe“ an. Dieser Wert ist ein Hinweis auf den osmotischen Druck.
- Unter 8g/kg: Hypotonisch
- 8~10g/kg: Isotonisch
- Über 10g/kg: Hypertonisch
Überprüfen Sie den Onsen-Analysebericht, bevor Sie in den Onsen eintauchen.
Zusammenfassung
Der osmotische Druck von Onsen hat einen großen Einfluss auf den Körper. Hypotonisch bedeutet, dass Wasser in den Körper eindringt, hypertonisch bedeutet, dass Wasser aus dem Körper austritt.
Hypotonisch macht die Haut schrumpelig, hypertonisch macht die Haut glatt. Isotonisch ist am ausgewogensten.
Wenn man den osmotischen Druck versteht, kann man den passenden Onsen für sich auswählen. Überprüfen Sie die „Gesamtmenge der gelösten Stoffe“ im Onsen-Analysebericht, um den osmotischen Druck zu bestätigen. Die wissenschaftliche Freude an Onsen ist ein Teil der japanischen Onsen-Kultur.
