SPA&HOTEL Suishun Matsuiyamate
Vol.1
Kyōto
Sep 19–21, 2025 Kyoto·Gifu Sauna-Reise

SPA&HOTEL Suishun MatsuiyamateVisited

Erstes Erlebnis mit einem 13 °C kohlensäurehaltigen Kaltbecken

📅19. September 202521:00
Wieder eine Arbeitswoche geschafft. Ehrlich gesagt kreisen meine Gedanken aber selbst während der Arbeit ständig um Sauna und Kaltbecken. Je näher das Wochenende rückt, desto mehr freue ich mich und frage mich, wohin es diesmal gehen soll. Dieses Gefühl liebe ich. Manchmal denke ich: Wie schön wäre es, jeden Tag auf Saunareise zu sein. Doch gerade weil es den Alltag gibt, ist das Wochenende so besonders – das ist unbestreitbar. Würde ich täglich reisen, würde das zur Routine, und die Aufregung, Frische und die kleinen Einsichten gingen verloren – und auch die Dankbarkeit. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier; daher ist der Wechsel von Alltag und Ausnahmezustand mit Wochenend‑Saunatrips für mich die optimale Lösung. Das rede ich mir zumindest ein. Und wenn ich am Wochenende andere Orte besuche, werden auch die Sessions in meiner Home‑Sauna reicher. Vielleicht ähnelt das der törichten Psychologie, die den Partner erst nach einem Seitensprung so richtig zu schätzen lernt. Diese Woche entschied ich mich für Kyoto. In letzter Zeit bin ich völlig vernarrt in Kaltbecken mit Grundwasser; und denkt man an Grundwasser, denkt man an Kyoto. Man sagt, unter Kyoto lägen Grundwasservorkommen in einer Größenordnung wie der Biwa‑See, und es gibt viele Bäder, die dieses Wasser großzügig nutzen. Ich hätte am Samstagmorgen losfahren können, doch das hätte zu viel Reisezeit bedeutet. Also beginne ich die Reise am Freitagabend – so fangen meine Saunatrips an. Am Freitagnachmittag suchte ich ein Hotel für die Nacht. Am liebsten eines, in dem ich übernachten und Sauna samt Kaltbecken genießen kann. Während der Suche nach Saunaanlagen in Kyoto sprang mir der Ausdruck „kohlensäurehaltiges Kaltbecken“ ins Auge. Warme Carbonatbäder gibt es vielerorts – aber ein kaltes, kohlensäurehaltiges Becken ist extrem selten. Wie mag sich das anfühlen? Das wollte ich unbedingt erleben und reservierte. Das Hotel war das „SPA&HOTEL Suishun Matsuiyamate“. Um 18 Uhr stieg ich ins Auto. Über die Naruto‑Meerenge auf die Insel Awaji, dann weiter. Da ich Hunger bekam, wollte ich zuerst essen und fuhr an der Ausfahrt Sumoto ab. Gleich hinter der Abfahrt gab es mehrere Lokale – Hamburger, Tonkatsu. Ich dachte, das sei vor der Sauna vielleicht etwas schwer, entschied mich aber trotzdem für Tonkatsu. Dass das ein Fehlgriff war, merkte ich erst später. Ich bestellte das Roast‑Tonkatsu‑Set, aber der Appetit blieb aus; offenbar mochte mein Körper das Fett nicht. Trotzdem aß ich alles auf. Magen und Darm fühlten sich beschwert an. „Bis Kyoto sind es fast zwei Stunden, das verdaut schon“, dachte ich – zu sorglos, wie sich zeigen sollte. Zurück auf die Autobahn, zügig bis Tarumi. Das Gefühl, nachts über die Akashi‑Kaikyo‑Brücke zu fahren und in den Raum Kobe einzutauchen, ist jedes Mal berauschend – ich brülle dann oft vor Freude. Doch der Magen blieb schwer. Über die Second‑Hanshin ging es via Nishinomiya → Takarazuka → Suita, Kyoto kam näher. Die Straße war frei, also ohne Pause durch. Kurz vor 21 Uhr erreichte ich das „SPA&HOTEL Suishun Matsuiyamate“. Nach dem Check‑in wollte ich direkt Sauna und das Carbonat‑Kaltbecken genießen, doch plötzlich meldete sich der Bauch. Eine halbe Stunde lang war ich ans Zimmer‑WC gefesselt, ehe es besser wurde. Ob ich schon vorher etwas angeschlagen war oder das Tonkatsu auf Awaji nicht bekam – unerwarteter Dämpfer. Nach etwas Ruhe ging ich gegen 22 Uhr in die Badehalle. Im ersten Moment traf mich die Menschenmenge. Offenbar wenige Hotelgäste, aber sehr viele Tagesgäste. Besonders fielen Gruppen auf, die wie Oberstufen‑ oder Unistudenten wirkten. Rezensionen hatten vor Andrang gewarnt – sie sollten Recht behalten. „Verdammt“, dachte ich. Viele Menschen sind an sich willkommen. Aber Gruppen, die eine Therme als Treffpunkt missbrauchen, wünsche ich mir nicht: Sie blockieren in der Gruppe Flächen und reden laut. Das hier ist keine Izakaya. Solche Cliquen haben meist auch in Sauna und Becken wenig Manieren. Ihr Ort ist eher eine Kneipe, nicht die Sauna. Ich riss mich zusammen, wusch mich gründlich und suchte ein weniger volles Becken. Das Angebot im „Suishun“ ist riesig – vermutlich eines der größten in Kyoto: Carbonatbad, Milky‑Bath, Jet‑Bath, Quelle im Durchfluss, Nebel‑Sauna, Heißsauna, Kaltbecken u. a. Die Quelle im Durchfluss war leerer, darin wärmte ich mich langsam auf. Heiße Quellen fördern die Selbstheilung, wenn der Magen quer liegt. So sehr ich intensive Sauna‑Kaltbecken‑Wechsel liebe – mein Körper verlangte heute nach einem langen Warmbad. Nach etwa 20 Minuten Halbbad war ich gut entspannt. Angesichts meiner Verfassung dachte ich: Ein Set genügt heute. Ich ging in die Saunakabine und setzte mich oben hin. Die Sauna des „Suishun“ ist eine leicht modifizierte IR‑Trockensauna; die Steine können erhitzt werden, sodass Löyly möglich ist. Offenbar gibt es regelmäßige Aufgüsse; Aroma und Luftfeuchte waren perfekt austariert. Sehr angenehm – aber sehr laut. Ich schloss die Augen mit Gewalt und richtete meine Aufmerksamkeit nach innen. Als der Schweiß reichlich floss, wechselte ich ins Kaltbecken. Das erhoffte kohlensäurehaltige Kaltbecken: Das Thermometer zeigte 13,7 °C. „Wird sicher sprudelnd prickeln“, dachte ich und stieg hinein – und machte eine unerwartete Erfahrung. Nach etwa zehn Sekunden schoss ein stechender, einschnürender Schmerz in meinen empfindlichsten Bereich. Es war kaum auszuhalten, ich musste sofort raus. „Was war das?“ Ich beruhigte mich, versuchte es erneut – wieder derselbe Schmerz. „Warum spüren die anderen das nicht?“, fragte ich mich – doch niemand reagierte ähnlich. Allerdings blieb auch niemand lange im Kaltbecken. Nüchtern betrachtet: Carbonatbäder weiten Gefäße; Kälte verengt sie. Treffen Kälte‑Vasokonstriktion und Carbonat‑Vasodilatation zusammen, geraten Gefäße und Nerven in einen Widerspruch – das dürfte im sensiblen Bereich als intensiver Reiz (Schmerz) ankommen. Merkwürdig: Trotz des Andrangs blieben im Kaltbecken Sitzplätze frei. Wahrscheinlich hielten es die meisten nicht lange aus – und gaben es nicht zu. Folgerichtig würde auch Set 2 schmerzen; ich beschloss, es zu testen. Ich wärmte mich in der Sauna bis an die Grenze auf, duschte den Schweiß ab und stieg wieder ins Kaltbecken. In derselben Sekunde schnürte es wieder zu – Schmerz. Ich brach ab. „Die niedrige Temperatur allein kann es nicht sein“, dachte ich. Ich war schon in vielen „Singles“ (unter 10 °C) – nie tat es dort weh. Das Kälteste war 5 °C in der Wellbe Fukuoka – auch dort kein Schmerz. Es liegt eindeutig an der Kombination aus Carbonat und Kaltbecken. Anstatt länger im Kaltbecken zu bleiben, kühlte ich mich unter der Kaltdusche ab und ging. Verdorbener Magen, überfüllte Badehalle, ein wenig unbefriedigendes Carbonat‑Kaltbecken – aber auch das gehört zu Saunareisen. Nicht jede Anlage erfüllt die eigene Fantasie. Gerade das Hingehen und Erleben bringt Erkenntnisse. Im Zimmer schlief ich tief; nach gutem Schlaf würde auch der Magen wieder okay sein.
Ruhiges Gästezimmer
Ruhiges Gästezimmer
Frühstücksbuffet
Frühstücksbuffet
Am nächsten Morgen wachte ich um 6 Uhr auf. Nach der Sauna am Vorabend war ich beim Lesen rasch eingeschlafen und hatte etwa sieben Stunden tief geschlafen – ein großartiges Erwachen. Auch der Bauch war wieder in Ordnung, der Hunger knurrte. Der Morgen begann mit meiner üblichen Routine: trinken, Zähne putzen, Morgenrunde. Zuhause spaziere ich meist in den Parks der Umgebung; auf Reisen genieße ich Stadtspaziergänge – das ist erfrischend. In Matsuiyamate war ich noch nie, also ging ich etwas länger. Es wirkte wie eine ruhige Schlafstadt: elegante Wohnanlagen, keine zwielichtigen Läden. Eher ein Vorort für Pendler großer Firmen Richtung Kyoto/Osaka. Zurück im Haus nahm ich ein Morgenbad. Schon morgens eine Therme nutzen zu können, ist herrlich. In der Badehalle bot sich ein ganz anderes Bild als am Vorabend: wenig los, fast nur Hotelgäste. Ich reinigte mich, lag 15 Minuten im Carbonat‑Warmbad, wechselte dann in die Quelle im Durchfluss und schloss mit einer Kaltdusche ab. Eigentlich hätte ich Lust aufs Kaltbecken, aber das carbonisierte Kaltbecken ließ ich wegen der Schmerzen aus. Danach frühstückte ich am Buffet, trank in Ruhe einen Kaffee, schrieb noch etwas – dann war es Zeit für den Check‑out. Das nächste Ziel stand fest: hinein nach Kyoto, Morgen‑Sauna und ein exzellentes Kaltbecken. In Kyoto steht „Hakusanyu“ für Spitzen‑Kaltbecken; da die Filiale Takatsuji heute geschlossen war, fuhr ich zur Filiale Rokujo. Mit wiederhergestellter Verfassung und guter Laune checkte ich aus und steuerte das „Hakusanyu Rokujo“ an.

♨️Informationen zur heißen Quelle

♨️
Kyoto Schönheit Bad
Natürliche heiße Quelle
Fließend
Kyoto Schönheit Bad: Ein Natrium-Calcium-Chlorid-Heilbad (hypotonisch, neutral, niedrigtemperiert), das aus dem Untergrund von Kyotanabe City in der Präfektur Kyoto sprudelt. Mit einem gelösten Gehalt von 1.495 mg/kg wird es als Heilbad anerkannt, das durch seine Wärmespeicher- und antibakterielle Wirkung auch zur Verbesserung der Hautqualität beitragen kann.

Sauna & Cold Bath Information

🔥
Löyly Sauna
Für Männer
90°C
Trockensauna
Infrarotheizung
20Personen
Eine Hochtemperatursauna mit einem Infrarotstrahler und Steinen, die einen automatischen Löyly durchführt. Der Raum ist geräumig mit stufenförmigen Bänken ausgestattet, um die Konvektion der Wärme zu nutzen. Der Dampf und die Hitze des Löyly umhüllen den gesamten Körper und schaffen eine Umgebung, in der man gut schwitzen kann. Ausgestattet mit Matten, um auch bei längerem Sitzen Komfort zu bieten.
🔥
Kräuter-Salz-Sauna
Für Männer
50°C
Kräutersauna
Einbauofen
8Personen
Eine Niedrigtemperatur-Dampfbadsauna, die Dampf aus Kräutern verwendet. Man trägt Salz auf den Körper auf, um das Schwitzen zu fördern und alte Hautschuppen zu entfernen. Die hohe Luftfeuchtigkeit sorgt für eine gründliche Erwärmung von innen heraus, was die Hautelastizität und die Durchblutung fördern kann. Offizielle Hinweise zur Nutzung werden angezeigt, um die Haut zu schonen.
❄️
Kohlensäure-Kaltwasserbad
Für Männer
15°C
Leitungswasser
Ein Kaltwasserbad, in dem Kohlendioxidgas gelöst ist, und das sich durch ein erfrischendes Hautgefühl auszeichnet. Es strafft die durch die Sauna geöffneten Poren und erhöht die Wärmespeicherung, um ein Auskühlen nach dem Bad zu verhindern.

Grundinformationen

Name der Einrichtung
SPA&HOTEL Suishun Matsuiyamate
Einrichtungstyp
Onsen & Spa・Hotel & Ryokan
Adresse
5-1 Yamate Chuo, Kyotanabe City, Kyoto Prefecture
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Ruhetage
Open All Year
Öffnungszeiten
06:00〜02:00
Tätowierungspolitik
🚫 Keine Tätowierungen

Nutzungsbedingungen

⚠️

Keine Tätowierungen erlaubt