"Darf ich Löyly machen?" fragt man die anderen Gäste in der Sauna. "Bitte sehr," kommt die Antwort. Man schöpft Wasser mit einer Kelle und gießt es über die Sauna-Steine. "Zisch!" Der Dampf steigt auf und die gefühlte Temperatur steigt sofort an. Dieses Gefühl der Kontrolle ist der Reiz von Selbst-Löyly.
Selbst-Löyly bedeutet, dass man das Löyly selbst durchführen kann. Man muss nicht auf ein Event des Personals warten. Man kann es zu jeder gewünschten Zeit und in beliebiger Menge machen.
Doch diese Freiheit bringt Verantwortung mit sich. In diesem Artikel erklären wir die richtige Methode für Selbst-Löyly und wie sie die Reife der japanischen Saunakultur widerspiegelt.
Luxus der Freiheit
Als ich zum ersten Mal eine Selbst-Löyly-Einrichtung betrat, war ich unsicher. "Darf ich das wirklich selbst machen?" Ich hatte Angst, die anderen Gäste zu stören. Was, wenn ich es falsch mache?
Doch ich fasste Mut und fragte: "Darf ich Löyly machen?" Ein Stammgast lächelte und sagte: "Bitte, bitte."
Ich schöpfte Wasser mit zitternder Hand. Ich goss es über die Steine. "Zisch!" Der Dampf stieg auf. Es war ein Erfolg. Und die gefühlte Temperatur stieg sofort an. Dieses erfrischende Gefühl.
"Ich kann Löyly selbst machen." Diese Freiheit war unglaublich. Man muss nicht auf die Eventzeiten des Personals warten. Man kann es genau dann machen, wenn man "jetzt Löyly machen möchte". Diese Freiheit ist der größte Reiz von Selbst-Löyly.
Die japanische Etikette des "Ansprechens"
Doch Selbst-Löyly hat strenge Etikette. Am wichtigsten ist das "Ansprechen".
Bevor man Löyly macht, muss man die anderen Gäste ansprechen. "Darf ich Löyly machen?" Diese eine Frage verhindert Probleme.
Denn Löyly beeinflusst andere Menschen. Wenn die Luftfeuchtigkeit plötzlich steigt, kann es für manche Menschen unangenehm werden. Manche mögen keine Hitzewellen. Deshalb ist es wichtig, vorher nachzufragen.
Diese "Ansprech"-Kultur ist typisch japanisch. In öffentlichen Räumen steht die Rücksichtnahme auf andere an erster Stelle. Es geht darum, die Balance zwischen individueller Freiheit und kollektiver Harmonie zu wahren. Selbst-Löyly verkörpert diese japanischen Werte.
Der Geist des Gebens und Nehmens
In Selbst-Löyly-Einrichtungen gibt es ungeschriebene Regeln: "Nicht monopolieren", "Teilen", "Die richtige Menge einhalten".
Eines Tages sah ich in einer Selbst-Löyly-Einrichtung folgendes: Ein Mann machte Löyly. Fünf Minuten später fragte ein anderer Mann: "Darf ich als nächstes?" Der erste Mann antwortete: "Bitte sehr." Und der zweite Mann machte Löyly.
Dieses natürliche Geben und Nehmen. Niemand zwingt es. Es ist nicht durch Regeln festgelegt. Doch alle halten sich an diese ungeschriebenen Regeln.
Das ist die Schönheit der japanischen Selbst-Löyly-Kultur. Sie ist frei, aber dennoch geordnet. Individueller Genuss und kollektive Harmonie existieren nebeneinander.
Eine Kultur für reife Saunagänger
Selbst-Löyly ist ein System, das die Reife der Saunagänger testet.
Wenn jemand die Etikette nicht beachtet, wird die Atmosphäre schnell unangenehm. Menschen, die es übertreiben, monopolieren oder nicht ansprechen. Solche Verhaltensweisen stören andere Gäste.
Doch in vielen Selbst-Löyly-Einrichtungen gibt es wenige solcher Probleme. Denn die Menschen, die sich dort versammeln, verstehen die Etikette.
Selbst-Löyly-Einrichtungen sind in gewisser Weise "Heilige Stätten für Saunagänger". Orte, an denen Menschen, die die Sauna lieben, die Etikette beachten und andere respektieren, zusammenkommen. Dort versteht man sich auch ohne Worte.
In Selbst-Löyly-Einrichtungen spüre ich die Reife der japanischen Saunakultur. Freiheit und Verantwortung. Individuum und Gemeinschaft. Diese Balance wird wunderschön bewahrt.
Wenn Sie in Japan eine Sauna erleben, sollten Sie unbedingt Selbst-Löyly ausprobieren. Beachten Sie die Etikette, nehmen Sie Rücksicht auf andere und genießen Sie Ihr eigenes Löyly. Dies ist eine neue Art, die japanische Saunakultur zu genießen.
